Temperamentvoll mit zahlreichen Verwechslungen, Missverständnissen und in einem rasenden Tempo präsentierten die Mittelneufnacher Theaterfreunde die englische Komödie „Wie wär’s denn, Mrs. Markham?“ Vorsitzender Gottfried Wenger versprach den Zuschauern vor der Premiere eine Farce vom Feinsten: zwingend ablaufende bürgerliche Katastrophen, extravagante Situationen, sprachlicher Humor inklusive Wortspiele, immer schneller werdendes Tempo und bewusste Absurdität begeisterten das Publikum im vollen Gemeindezentrum. Regisseur Wenger freute sich: „So viele Gäste hatten wir bei einer Premiere-Vorstellung noch nie“.

Das Stück des englischen Autors Ray Cooney entführte in die Londoner Wohnung des Verlegers Philip Markham (Kurt Reiser) und Gattin Joanne (Verena Kneipp). Allein das bunte Bühnenbild stach sofort ins Auge - „Die Anweisung an unsere Gestalter lautete: so schrill wie möglich“, erklärte Wenger. Denn Markhams beschauliches Leben störte zunächst nur der von seiner Gattin engagierte Designer Alistair Spenlow (Robert Happacher).

Dessen skurrile Ideen für die Neugestaltung des Arbeitszimmers bringen den Verleger an den Rand der Verzweiflung. Ebenso wird die heimliche Bitte der befreundeten Verlegersgattin Linda Lodge (Caroline Wenger) an Mrs. Markham, einen Abend für ein Rendezvous mit Walter Pengbourne (Winfried Egger) in die Wohnung zu dürfen, zum Anstoß für unzählige Turbulenzen und Verwechslungen. Wollten doch die Markhams an diesem Abend eigentlich auf den Verlegerball und Linda ihrem untreuen Ehemann Henry Lodge (Martin Zwerger), dem Geschäftspartner Markhams, eines auswischen.

Mit dem flippigen Designer Spenlow hatte Mrs. Malcalm die Absicht, mehr Leben in die Londoner Wohnung zu bringen, was ihr schließlich auch gelingt… Die Schauspieler der Theaterfreunde Mittelneufnach bekamen in ihrer neuen Saison Zuwachs von jungen Talenten, die allesamt ihre teilweise langen und schwierigen Rollen mit Bravour meisterten. Sylvia, das Dienstmädchen der Markhams (Katharina Wenger) beginnt mit einem „Edelzwicker“, der schließlich seine unheilvolle Runde macht, denn auch sie möchte den freien Abend für eine traute Zweisamkeit nutzen. Und schließlich wartet Miss Wilkinson (Melissa Wippel) auf die Verabredung mit Henry Lodge.

Wie kommt es schließlich dazu, dass Designer Spenlow die beiden Verleger Markham und Lodge eines Techtelmechtels verdächtigt? Dass sich Mr. Markham seinerseits wünscht, Spenlow wäre vom anderen Ufer, obwohl sich der Verleger eigentlich nichts anderes wünscht als ein beschauliches Eheleben mit seiner Frau? Wer schrieb den rosa Liebesbrief? Schaffen es die beiden Verleger schlussendlich in den unglaublichen Turbulenzen, den Vertrag mit der Kinderbuchautorin Olive Harriet Smythe (Heidi Happacher) zu unterzeichnen?
(Danke an Andrea Strahl, veröffentlicht in der Schwabmünchner Allgemeinen vom 25.11.2015)